Digitalisierung ist derzeit ein nettes Schlagwort. Da passt viel rein, aber mehr als dass sich irgendwelche Polit-Prätendenten für künftige Rollen in höchsten Ämtern bekannt machen ist in der Realität nicht geschehen.
Im Moment wäre es eher notwendig und vernünftiger, das Datenaufkommen der Verwaltungen zu begrenzen. Daten sollten mit zentral gesteuerten Zugriffen gespeichert werden und Abfragen nur über einheitlich strukturierte Accounts möglich sein. Von diesen Accounts aus sollten prinzipiell alle Daten abfragbar sein. Dabei muss bei jeder Abfrage stets eine Freigabe durch den Besitzer der Daten bzw. richterliche Anordnung erforderlich sein. Beispiele: Finanzamt möchte Kontoauszüge oder einen GdB -Nachweis, dann stimmt der Veranlagte zu, indem er diese freigibt. Führerscheinstelle braucht einen Meldenachweis, dann stimmt der Antragsteller zu. Auskunft polizeiliches Führungszeugnis oder Gewerbezentralregister; Zustimmung statt aufwändigem Antrag und die Sache läuft.
Wie kann es denn sein, dass sich seit dem Auftauchen der ersten PCs in den 80ern, sich der Papierverbrauch exponentiell proportional zur Verbreitung dieser Technologie erhöht hat? Das Gegenteil sollte der Fall sein.
Warum müssen Gemeinden, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Gesundheitsamt, Polizei, Einwohnermeldeamt, Landkreis, Finanzämter, Krankenversicherung, GEZ, Rentenversicherung, Arbeitsamt, usw. alle Daten separat haben? Besser hat sie keiner, aber jeder , der berechtigt ist, hat selektiven Zugriff über ein einheitlich gestaltetes Portal.
- Zentrale Speicherung an einem virtuellen Ort, den der Besitzer vollständig kontrolliert.
- Back-Up und Zugang auf RFID-Speicherchip auf der ID-Karte mit der Möglichkeit dort alle Daten selbst zu hinterlegen, freizugeben oder eben zu sperren. (Wegfall Bankkarten, Versicherungskarte, Führerschein, Impfausweis, usw.)
Daneben bedarf eine weitere Digitalisierung hochleistungsfähigerer Kommunikationsnetze auf Glasfaserbasis. Für private Anschlüsse ebenso wie für öffentliche. Wir sollten so viele Vorgänge wie möglich automatisieren und dafür eine eigene, leistungsfähige Struktur im Rahmen des Wirtschaftsministeriums einrichten, die dafür sorgt, dass die Dinge vorangehen.
Bildungsfernsehen mit Informationseinheiten online Präsenzausbildung an den Schulen. Kein Unterricht mehr an Schulen. Statt dessen in den Schulen nur noch Übungseinheiten und begleiteter Umgang der Kinder und Jugendlichen miteinander. Die eigentlichen Bildungs- und Erkläreinheiten sind dann jederzeit fr jeden abrufbar und Lehrer werden zu Begleitern bei der Problemlösung.
Standardisierung möglichst vieler Prozesse - logische Konsequenz: Tempolimits als Festlegung exakt gleicher Geschwindigkeiten = Keine Staus mehr - und die Einhaltung dieser durch GPS-gestützte Tempomaten. Vor allem für LKW!, damit diese endlich in der Realität die jetzt bestehenden Tempolimits einhalten. Die Kräfte, die von einem Fahrzeug auf eine Straße übertragen werden- beim Beschleunigen wie beim Bremsen -, wachsen bzw. schrumpfen mit der dritten Potenz der Geschwindigkeitsdifferenz - das bedeutet, die Schäden an der Infrastruktur wachsen in gleichem Ausmaß mit.
Speicherung und Weitergabe von Daten durch neutrale Block-Chain-Technologie:
Die Datenhoheit muss immer bei den Besitzern der Daten liegen. Legale Abfrage nur mit deren Wissen und Einverständnis soweit rechtlich erforderlich. Oder auf Anordnung eines Gerichts begrenzte Abfrage.
Digitalisierung der demokratischen Prozesse durch Wahlchips, die mit den Wahlunterlagen versandt werden und bei denen nur die Stimmen automatisiert ausgelesen werden können. Lesbar und bearbeitbar durch App am PC oder Handy. Direkter Versand der Wahlunterlagen statt Wahlbenachrichtigung.
Elster beim Finanzamt ist übrigens ein Vorbild.
Zur Digitalisierung gehört übrigens auch die Steuerung sämtlicher Versorgung und deren Netze. Von daher hier auch Vorschläge:
Es geht in erster Linie um Stromkabel. Unsere Stromnetze sind genau betrachtet Bäume oder wie die Adern in einem Laubblatt, keine wirklichen Netze. Hierarchisch aufgebaut und gedacht zur Verteilung zentral in Großkraftwerken erzeugten Stroms. Diese "Hierarchie" beginnt daher bei der obersten Spannungsebene (HS und HöS) und läuft über die Mittelspannung (MS) in die Niederspannungsebenen (NS). Diese Konstruktion ist der ehemals zentralen Erzeugung geschuldet.
In den Unteren Netzebenen gibt es keine Quervernetzungen, in den Oberen nicht sehr viele. Inzwischen gibt es viele dezentrale Erzeuger und es werden stetig mehr. Wenn ich nun am Ende eine Niederspannungsleitung Strom erzeuge und einspeise, muss der so lange in die nächsthöhere Ebene hoch transformiert werden, bis er vor dort an eine Ort geleitet werden kann, der gerade Strom braucht. Das ist die rechnerische Darstellung. In der Realität wandert der Strom direkt vom Erzeuger zum Verbraucher. Heißt: Ich habe eine PV, die liefert Strom und die Nachbarin backt Kuchen. Dann geht mein Strom von meiner PV über meinen Anschlusspunkt an der NS-Leitung zum Anschlusspunkt der Nachbarin und wird in deren Herd in Hitze umgeleitet. Abgerechnet - und daraus wird die Netzauslastung hochgerechnet - wird aber eine rein theoretische Lieferung des Stroms an den Netzbetreiber - also als wäre es eine Lieferung in das Hochspannungsnetz und vor dort aus an irgendinen Abnehmer.
Um das zu Umgehen wäre es sinnvoll, alle Endpunkte von Niederspannungsleitungen mit jeweils einem Akku/Speicher zu versehen und mit den Nachbarenden quer zu verbinden. Gleiches gilt für die Mittelspannungsebene und die Hochspannungsebene.
Ergo: Damit könnte die Auslastung aller vorhandenen Strom"netze" erheblich effizienter gestaltet und die Versorgungssicherheit erhöht werden.
Analog dazu könnte man auch Gas- und Informationstechnologie in dieser Weise abbilden und z. B. Server mit Speicherkapazität bzw. Flüssigmethanspeicher (LNG) an den Verteilerpunkten der Gasleitungen errichten. Damit wären die Speicherkapazitäten und Flexibilitäten enorm erhöht und der Zubau vor allem von PV einfacher.
Zudem wäre es wichtig, privaten Kleinerzeugern zu ermöglichen, den von ihnen erzeugten Strom an einem Strang des Niederspannungsnetzes einzuspeisen und an einem anderen wieder zu entnehmen. Dabei wäre dann vom Nutzer eine Durchleitungsgebühr zu entrichten die den gleichen Preis hat, wie das jeweils spezifische Netzentgelt.
Abschließend: Alle Kabel und Leitungen gehören ausnahmslos unter die Erdoberfläche. Und zwar unter Straßen, Autobahnen oder eng neben Gleiskörpern. HöS könnten ggf. auch in Flüssen und Kanälen verlegt werden.
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