„Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts!?“.

02.03.2022

Frau arbeitet am Computer umgeben von virtuellen Statistiken | ©Kirill Smyslov

Stimmt das? Und wem gehören eigentlich welche Daten? Diskutieren Sie mit!

Natürliche Ressourcen sind endlich. Im Unterschied dazu können Daten endlos vervielfältigt und beliebig oft genutzt werden. Die verfügbare Menge an Daten wächst seit Jahren exponentiell an. 2020 betrug die weltweite Datenmenge ungefähr 50,5 Zettabytes (50.500.000.000.000 GB). Dies entspricht einem Stapel aus DVDs mit einer Höhe von 2,6 Millionen Kilometern, 63-mal der Umfang der Erde. Zeitlich betrachtet müsste ein Spielfilm in Standardauflösung 50 Billionen Mal gestreamt werden, um diese Datenmenge zu erreichen, was sechs Milliarden Jahre dauern würde (die Erde existiert seit 4,6 Milliarden Jahren). Diese unvorstellbare Datenmenge wird bis 2025 auf voraussichtlich (mindestens) 175 Zettabytes anwachsen.

Natürliche Ressourcen gehören grundsätzlich der Allgemeinheit. Aber wie sieht es bei Daten aus? Daten dienen als „Kraftstoff“ für die Industrie. Das Geschäftsmodell der wertvollsten Unternehmen der Welt beruht zum Teil oder fast vollständig auf der Sammlung und Auswertung von Daten. Jeder von uns erzeugt regelmäßig Daten. Vom Online-Einkauf, über soziale Netzwerke oder das Hochladen bzw. Liken von Videos/Posts bis hin zur Nutzung von Smartphones, Sprachassistenten und Smart TVs. Unser Alltag wird immer digitaler. Die dabei erzeugten Daten werden von Unternehmen dazu genutzt, ihre Produkte und Services nutzerfreundlicher und individueller zu gestalten, um dadurch noch mehr Daten zu generieren und zu kommerzialisieren.

Doch Daten können und sollen auch dem Gemeinwohl nützen. Wir sind davon überzeugt, dass Daten auch unserer Verwaltung helfen können, Ihnen einen besseren Service zu bieten: Wenn Sie als Bürgerinnen und Bürger beispielsweise vorausgefüllte Formulare oder auf Ihre Lebenslage angepasste Verwaltungsangebote erhalten. Mit dem Digitalplan Bayern wollen wir erreichen, dass Daten sicher und innovativ genutzt werden, damit die Leistungen der Verwaltung besser werden, neue Geschäftsmodelle in Bayern entstehen und Daten aus Bayern zur Wertschöpfung in Bayern beitragen. Wir stellen sicher, dass Ihre Daten vertrauensvoll verwendet werden und können so Verwaltungsleistungen anbieten, die exakt auf Ihre Bedarfe zugeschnitten sind.

Um dieses Ziel zu erreichen, wollen wir mit dem Digitalplan ein Datenökosystem in Bayern schaffen, dass die Datenerhebung, -nutzung und das „Dateneigentum“ zum Wohle aller fördert. Dazu gehört eine Kultur, die den Austausch und die Nutzung von Daten in Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung belebt. Wir wollen regeln, wem welche und welche Daten allen gehören. Digitalisierung ist kein Selbstzweck und muss dazu dienen, das Leben möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger in Bayern zu verbessern. Dazu sollten möglichst viele mitbestimmen, wie wir den Rohstoff der Zukunft nutzen wollen. Entscheiden Sie mit!

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